Schlossgeschichte
Die ursprüngliche Burg mit dem Namen Borek wurde kurz vor 1415 durch das Geschlecht Kraa erbaut.
Ein weiterer der Burgherren, Václav von Moravěves und Kopisty, war katholisch und Gegner der Aufständischen, deswegen wurde die Burg im Jahr 1421 von den Hussiten erobert und niedergebrannt, danach wurde sie für kurze Zeit zu ihrem Stützpunkt. In den Jahren 1432 und 1433 wurde die Burg von den Hussiten erneut belagert und erobert. In den 20er Jahren des
15. Jahrhunderts ließ der damalige Besitzer die Burg renovieren, ein neues Dach anbringen und die Fassade rot anstreichen. Daraus entstand der Name Červený hrádek (rote Burg) bzw. auf Deutsch Rothenhaus.
In den folgenden Jahren wurde die Burg von den Familien Konipas, Ojíř von Očedělice und Glatz von Starý Dvůr bewohnt. Lorenz Glatz hinterließ die Herrschaft im Jahr 1516 seiner Tochter Anna, die mit Sebastian von Veitmille, dem Herrn von Komotau, verheiratet war. Seine Erben verkauften die Herrschaft an Christoph von Karlowitz, dieser verkaufte die Herrschaft schrittweise. Er behielt nur die Alaunhütte und die Alaunmiene, seit 1576 gehörte der Rest der Herrschaft seinem Stiefsohn August Gersdorf von Gersdorf.
Danach wurde die Burg von Bohuslav Lobkowicz von Hassenstein gekauft, welcher im Laufe der Zeit die früheren Teile der rothenburgschen Herrschaft aufkaufte. In seinem Besitz befand sich auch die nicht weit entfernte Stadt Chomutov (Komotau). Bohuslavs Sohn Joachim tauschte das Vermögen mit seinem Cousin Georg Popel von Lobkowitz. Georg Popel setzte die unbarmherzige Rekatholisierung durch. Den Aufstand der Komotauer gegen seine Taten bestrafte er mit der Hinrichtung von zwei Meuterern in den Räumlichkeiten der Burg Rothenhaus, der Gefangennahme der anderen Meuterer und mit der Verweigerung aller Privilegien an Komotau. Er erzwang sich dadurch den Treueeid seiner Gegner. Im Jahr 1594 fiel aber Georg Popel beim Kaiser Rudolf II. in Ungnade und sein Vermögen wurde konfisziert. Auf Beschluss der Königskammer wurde das Herrschaftsgut stückweise verkauft. Im Jahr 1605 kamen die Burg, die Stadt Jirkov, das Schloss in Blatno und 24 Dörfer in den Besitz von Adam Hrzan von Harasov.
Der wohlhabende Adam Hrzan war zugleich sehr sparsam, trotzdem unterstützte er unter Zwang im Jahr 1618 den Ständeaufstand in Böhmen. Seine drei Söhne hätten für die Einstellung ihres Vaters mit der Entziehung ihres gesamten Vermögens bestraft werden sollen, welches Sie letztendlich gerettet haben. Während des folgenden Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg mehrmals belagert, erobert, geplündert und zweimal niedergebrannt. Ende der 30er Jahre starb Adams Erbe Jan, seine Witwe heiratete den kaiserlichen Oberst Morzin. Für kurze Zeit gelang die Burg in den Besitz von Axel Lillie von Löfstad. Es war in jener Zeit, als die schwedische Königin ihre Generäle mit den böhmischen Herrschaften beschenkte, voll Zuversicht, dass die Schweden den Sieg fest in ihren Händen haben. Gegen Ende der 40er Jahren kam es zu einem Wandel zum Nachteil der Schweden, die Herrschaft ging daher wieder an die ursprünglichen Besitzer zurück.
Im Jahr 1646 übernahm Jan Adam, der Sohn von Jan Hrzan, die Herrschaft. Die Burg sah damals wie eine, nicht mehr instand setzbare Ruine aus. Trotzdem entschloss er sich, die Burg zu renovieren und ließ auf einigen Teilen des ursprünglichen Bauwerks ein neues Objekt errichten. Samt den Vorbereitungsarbeiten dauerte der Schlossbau von 1655 bis 1675. Damals erhielt das Schloss sein heutiges Aussehen. Viele Indizien und typische Elemente weisen darauf hin, dass hier Antonio della Porta als Architekt tätig war und dass die Stuckarbeiten vom Prager Jan Spatz stammen. Nach der Bauvollendung des Schlosses wurden noch viele Jahre lang die Arbeiten an den Innenräumen fortgesetzt. Am bemerkenswertesten und am besten erhalten ist der Rittersaal im 1. Stock, der bis in den Dachbodenbereich reicht. Wertvoll ist auch die teilweise erhalten gebliebene ursprüngliche Verzierung der Schlosskapelle.
Nach dem Tod von Jan Adam übernahm sein Sohn Franz Maximilian die Herrschaft, in seiner Zeit wurden die Arbeiten an den Innenräumen fortgesetzt. In den Jahren 1687–1688 war der Bildhauer Jan Brokoff auf dem Schloss tätig, von dem eine Statuengruppe, 2 Fontänen, Vasen im Treppenhaus und weitere Werke für das Schloss geschaffen wurden. Auf dem Schloss wurde auch Brokoffs Sohn Maximilian geboren, ein später in ganz Europa berühmter barocker Bildhauer.
In den Jahren 1696–1697 wechselten die drei Brüder Hrzans die Herrschaft. In der Zeit des letzten von ihnen, Sigmund Wilhelm, wurde an der östlichen Frontseite der barocke Treppenaufgang angebaut. Im Jahr 1707 wurde die Grundherrschaft von Andreas von Lichtenstein gekauft, nach seinem Tod befand sich das Vermögen in der Verwaltung seiner Gattin, später bei seiner Tochter Dominika, die mit dem Fürsten Heinrich von Auersperg vermählt war.
Im Jahr 1742, als Maria Theresia mit halb Europa einen Krieg führte, um ihren Anspruch auf ihr Erbe zu verteidigen, war das Schloss abwechselnd von den französischen Dragoners, von der sächsischen Garnison und von bayrischen Reitern besetzt. Im Verlauf des Siebenjährigen Krieges wurde das Schloss von den Preußen besetzt, die die Herrschaft drei Wochen lang
(J. 1762) plünderten. Seit 1766 wurde das Schloss vom Erben, Jan Adam von Auersperg, erneut renoviert.
Im Jahr 1771 beginnt die Zeit der Rottenhan auf dem Schloss. Die Herrschaft wurde von Jan Alexander gekauft und sechs Jahre später ging sie an seinen Sohn Heinrich Franz von Rottenhan über. Dies war einer der bedeutendsten Männern seiner Zeit. Als Pionier der Textilindustrie wurde er zum Gründer einer ganzen Reihe von Manufakturen, er gründete eine Eisenhütte – Gabriellenhütte bei Brandov (Brandau) und die Manufaktur für Holzwaren und Spielzeug in Kalk. Er verherrlichte seine Grundherrschaft und vor allem das Schloss. Während seiner Herrschaft wurde die Schlosskapelle erweitert, die Bibliothek errichtet, die Frontseite angepasst, der Schlossgarten erweitert und hergerichtet und der englische Park angelegt.
Die Fähigkeiten und die Begabung des Vaters vererbte auf seine jüngere Tochter Gabrielle, die mit dem Grafen Georg Buquoy vermählt war, welcher die Industrieproduktion förderte. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1809 übernahm Gabrielle die Grundherrschaft. Die historischen Zeugnisse sprechen über ihr warmherziges Verhältnis zu ihren Untertanen, deren Not sie mit Sammlungen und Weihnachtsgaben zu mindern versuchte. Sie förderte die Kunst und die Literatur, in ihren Diensten wirkte Johann Wenzel Tomaschek, ein bedeutender Komponist in der Zeit vor Bedřich Smetana.
Im Jahr 1863 übernahm ihre Tochter Isabelle, Gräfin Trautmannsdorf, die Grundherrschaft. Dieser folgte später ihre Tochter Gabrielle, die mit dem Prinzen Ludwig Hohenlohe-Langenburg vermählt war. Seit 1892 befand sich die Herrschaft in der Verwaltung ihres Sohnes, Gottfried Hohenlohe. Von diesem wurden weitergehende Baumaßnahmen durchgeführt.
Das Geschlecht Hohenlohe-Langenburg war das letzte Adelsgeschlecht, in dessen Besitz sich das Schloss und die Grundherrschaft befanden. Gottfried hatte 6 Kinder, letztendlich wurde das Schloss von Max Egon bewohnt, mit dem die übrigen Geschwister einen langjährigen Streit um das Erbe führten. Der Streit ging nie zu Ende. Im August 1938 ermöglichte Max Egon dem Anführer der Sudetendeutschen, Konrad Henlein, eine Begegnung mit Lord Walter Runciman, die ein Vorzeichen des anschließenden Münchner Abkommens war. Deswegen wurde das Schloss der Familie Hohenlohe-Langenburg im Jahr 1945 konfisziert.
Kurz nach der Verstaatlichung wurde das Schloss in Begleitung des Kastellans für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Später entstand in den Räumlichkeiten des Schlosses das Zentrum der Schuljugend, danach die Verwaltung des Invalidenheims für Auslandsmilitär. Danach folgte das Heim für griechische Kinder, Internat und Berufsschule für Bergbaulehrlinge und diesem folgte die Herberge für Studenten der Chemiefachschule und das Schulungszentrum der Chemiewerke in Záluží bei Most. Seit 1967 wurde das Schloss vom Komotauer Krankenhaus als Sanatorium für Erwachsene, letztendlich dann als Heilanstalt für chronisch kranke Patienten und Außendienststelle der Rehabilitationsabteilung des Krankenhauses genutzt.
Im Verlauf der ersten zwanzig Jahre nach der Befreiung von Tschechien verkam das Gebäude, wieder instand gehalten wurde es erst, als hier die Heilanstalt für chronisch kranke Patienten untergebracht war. Um den Schlosspark und das Wildgehege kümmerte sich der Waldbetrieb Janov. Die ursprüngliche Ausstattung des Schlosses wurde in den Jahren 1945–1946 von der Nationalen Kulturkommission inventarisiert, gekennzeichnet und auf verschiedene Orte abtransportiert. Heutzutage ist das Inventar von damals nur schwer zu finden. Eine Übersicht gibt es nur zur Schlossbibliothek und zu den Gemälden. Diese sind im Schloss Benešov nad Ploučnicí und im Bezirksmuseum in Komotau zu bewundern, die Gemälde von Krásný Dvůr kehrten ins Schloss zurück.
Seit 1996 befindet sich das Schloss im Besitz der Stadt Jirkov. Im Jahr 2006 wurde eine umfangreiche Renovierung vollendet, bei der hier das Schulungs und Tourismuszentrum errichtet wurden. Ihren Sitz hat hier die Beitragsorganisation Kultur, Bildungs und Informationsanstalt Jirkov, die das Schloss auch verwaltet.